Labradore von Burg Wyrinholt
Labradore von Burg Wyrinholt

Warum Burg Wyrinholt

Geschichte ( Wikipedia )

 

Nach dem Slawenaufstand von 983 hatte sich die Situation im östlichen Niedersachsen verschärft. Bernward von Hildesheim musste nach seinem Amtsantritt als Bischof in Hildesheim vordringlich die Sicherung der Grenzen seiner Diözese vorantreiben. Im Zeitraum von 994 bis 997 erbaute er die Mundburg und die Burg Wahrenholz als Pfahlburgen (castellum) an Aller und Ise, die wohl Teil einer Reihe von Grenzverteidigungsanlagen gegen Einfälle von Slawen war. In einer Urkunde Heinrichs II. von 1013 wurde ihm der Besitz von Burg und Burgward Wahrenholz (Wirinholt) bestätigt.

Das Dorf entwickelte sich westlich der Ise, am Weg von Hildesheim in die Altmark, um den für die Burg angelegten Wirtschaftshof herum.

Ob nun die Ansiedlung zuerst da war oder die Burg, lässt sich heute nicht mehr feststellen, sicherlich hat jedoch die Nähe der Festung und bald auch der Kirche dazu beigetragen, dass hier relativ früh ein großes Dorf entstand; 1489 gab es bereits 16 abgabepflichtige Feuerstellen, davon mindestens 11, wahrscheinlicher aber 13 Vollhöfe, einer davon im Besitz des Müllers.

Eine eigene kleine Vogtei, die auch Betzhorn und Westerholz umfasste, hatte spätestens seit dem 16. Jahrhundert ihren Sitz in Wahrenholz; wahrscheinlich war sie aber älter oder hatte ältere Vorläufer, denn schon zwischen 1013 und 1023 ist von einer Vogtei die Rede, die zum Castell Wyrinholt gehört.

Die Mühle – erstmals 1425 erwähnt, also tatsächlich wohl um einiges älter – war für die jeweiligen Grundherren von großer wirtschaftlicher Bedeutung: einmal direkt durch den lukrativen Mühlenzins, zum anderen gaben die zu führenden „Mahl“-Bücher Auskunft darüber, wie viel geerntet worden war (Grundlage für die Abgabenberechnung) und woher das Mahlgut kam (Brücken- und Wegezoll).

Um 1600 starb mehr als die Hälfte der Bewohner an der Pest.

Der frühere Holzreichtum bildete die Basis für eine weitere Palette von Betrieben: Sägewerk, Zimmerei, Tischlerei – ebenfalls noch mit den vielen Erweiterungen vertreten. Die gezielte Forstwirtschaft geht auf die Holzverordnungen vor allem nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges zurück. Auf deren Einhaltung hatten die Förster zu achten, die damit nicht mehr als Jäger, sondern eher als Holzschützer arbeiteten und deren Entlohnung ursprünglich aus den Strafgeldern für Holzfrevel bestand. Erst nach dem Siebenjährigen Krieg (1769) scheint durchgehend eine staatliche Besoldung und auch eine feste Rangordnung eingeführt worden zu sein. Wahrenholz bekam eine Oberförsterei, Mittelpunkt der Forsten des Amtes Gifhorn und späteren Amtes Isenhagen, und dem Oberforstamt Celle unterstellt – zuletzt 1801 erwähnt. Seit 1880 war Wahrenholz Revierförsterei des Forstamtes Knesebeck; 1997 im Rahmen einer Umstrukturierung der Niedersächsischen Forstbezirke, wurde es dem Forstamt Fallersleben zugeordnet. Neben dem Holzdiebstahl sollten die Förster auch Wilddiebereien verhindern. Eine weitere Aufgabe stellte ab 1661 die Organisation der Flößerei dar, die in Wahrenholz oberhalb der Mühle ihren Anfang nahm und Holz bis Bremen beförderte. Erst 1930 wurde diese Art des Transports vollständig aufgegeben. Ein Grund dafür mag der Ausbau des Eisenbahnnetzes gewesen sein – seit 1900 hatte Wahrenholz einen eigenen Bahnhof, der von 1943/44 bis 1963 auch als Ölverladestation eine Rolle spielte.